Über Kunst und Wert, Kunst, Geld und die Entwicklung des Kunstmarktes wurden schon einige Publikationen gedruckt. Das Buch, das jetzt schon einige Jahre auf dem Markt ist, ist meines Erachtens nach wie vor aktuell.
Kunst ist eine Frage des Angebotes und der Nachfrage. Das hört man immer wieder. Wie und warum entsteht der Wert eines Kunstwerkes? Warum sind manche Kunstwerke wertvoll und manche nicht?
Piroschka Dossi skizziert in Ihrem Buch alle massgeblichen Perspektiven, die zu einem Wert beitragen: Die des Kunstmarktes, des Sammlers, des Händlers, des Künstlers und schlussendlich des Kunstwerke selbst. Dabei geht es immer wieder um Gier, Prestige, Anerkennung und Status. Bei einem Titel, der zuerst glauben lassen könnte das die Autorin ein aktuelles Phänomen behandelt , überrascht es festzustellen, dass dieser „Hype“ bereits 400 Jahre andauert…
Es mag wohl bereits in der Natur des Titels liegen, dass das Buch schonungslos „alles“ aufdecken will, vom „Sumpf“ im Kunstmarkt bis zu den „geheimen Machenschaften“. Das macht das Buch ein wenig reisserisch. Vermutlich braucht es jedoch immer ein bisschen „Crime“, um potentielle Leser zu motivieren, das Buch zu kaufen. Der Vergleich mit der Börse oder der Holländischen Tulpenmanie im 17. Jahrhundert zeigt, dass dieses „System“ Kunstmarkt nicht völlig anders funktioniert wie andere Branchen auch.
Was für mich das Buch so lesenswert macht ist einerseits die klare Sprache und anderseits die sehr gut recherchierten, illustrierten und mit Zahlen belegten Kapitel. Selbst „Profis“ werden das eine oder andere Detail finden, dass sie noch nicht wussten.
Wenn man das Buch beendet hat, ist man wissender. Ob, das für die Vermarktung von Kunst nützt? Vermutlich nicht. Und: Schlussendlich muss jeder selbst entscheiden, weshalb er Kunst sammelt.
Piroschka Dossi
HYPE! Kunst und Geld
DTV Premium Verlag
München 2007
Das Buch kann man bei Amazon erwerben.
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