Ich schätze den detektivischen Spürsinn meiner Putzfrau, wirklich. Kein noch so getarntes Staubkorn bleibt unentdeckt. Kein Schmutzfleck ist vor ihr sicher. Aber man kann es auch übertreiben. Ich hatte ein paar Bronzeleuchter erworben. Frankreich um 1820.
Die Tülle mit Akathusblättern und die Klauenfüsse waren Bronze vergoldet, der Schaft war Bronze, brüniert.Da meine Putzfrau gewohnt war, das angelaufene Silber zum glänzen zu bringen, war sie der Meinung, dass diese Leuchter dringend der Reinigung bedürfen. Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig eingreifen: „Die Leuchter sind nicht schmutzig – das gehört so!“ meinte ich zu ihr. „Der Mittelteil wurde mit einer Patina versehen, nach einem speziellen chemischen Verfahren behandelt, um genau so auszusehen“.
Grundsätzlich sollte man die Reinigung von Kunstwerken lieber guten Fachleuten überlassen. Metallrestauratoren empfehlen in der Regel ein leichtes Abstauben der Objekte. Bei Bronzeobjekten, sollte die Schmutzschicht intensiver sein, kann man auch eine leichte Seifenlösung verwenden und mit einem weichen Tuch nachtrocknen. Alles andere schadet der Oberfläche und wäre für das Objekt wertmindernd wie bei einer Briefmarke, die einen Teil ihrer Zacken verloren hat.
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