Objekte aus “Aus Schloss- oder Adelsbesitz” üben nach wie vor für Viele eine grosse Anziehungskraft aus. Doch sind die Stücke die in kompletten Sammlungen oder als Einzelstücke regelmässig auf den Markt kommen immer ihren Preis wert, auch langfristig? Kathryn Tully bespricht dieses Thema ihrem Artikel “Treasure or trinket? Royal family memorabilia”(bbc.com). Hier sind einige Eckpunkte:
- Kunstgegenstände, die im Auftrag von Königs- oder z.B. Fürstenhäuser geschaffen wurden, sind auf Grund ihrer Entstehungsgeschichte die interessantesten Sammelobjekte. Je bedeutender der Auftraggeber, desto wichtiger ist das Objekt.
- Wiederkennungswert spielt eine grosse Rolle bei Portraits von Familienmitgliedern: Je bekannter die dargestellte Person, desto teurer das Werk. Dies ist abhängig von Künstler, Zustand, und Entstehungszeit.
- Der Zauber untergegangener Reiche: Chinesisches Porzellan aus dem 18. Jahrhundert zum Beispiel oder Fabergé Eier sind derzeit sehr beliebt, besonders dann wenn sie “marktfrisch” sind.
- “Fanartikel” wie Porzellanteller, Trinkbecher, oder sonstige in Massen produzierte Dinge haben eher in erster Linie einen Liebhaberwert, der sich selten in barer Münze niederschlägt. Es sei denn, ein adeliges Familienmitglied hat es besessen oder signiert.
- Memorabilien wie Handschuhe, Hochzeitstorten…etc aus Königs- oder Kaiserhäusern gehören immernoch zu den klassisches Sammelgebieten. Aber sind diese Dinge als Wertanlage für die Zukunft geeignet? Nur dann, wenn die Erinnerung an die betreffenden Familienmitglieder erhalten bleibt.
Man muss die Dinge differenziert sehen:
Denn die Provenienz allein macht es nicht: Man muss mitunter zwischen “Sammlung” und “Ansammlung” unterscheiden und so manche “Pretiose” wird allein schon durch den Ort ihres Aufenthaltes geadelt. Nicht jeder Vertreter der Aristokratie war kunstsinnig und in den meisten Schlössern gibt es einen Keller. Ausserdem: Gleichgültig, was Sie erwerben möchten: Sie müssen sich bewusst sein, dass Sie die “Aura” solcher Stücke mitbezahlen. Die kann mühelos das 5-10 fache vom Wert eines vergleichbaren (Kunst)objekts ohne “Aura” betragen. Denn die Fangemeinde solcher Objekte ist gross, reicht sie doch von weitverzweigten Familienmitgliedern bis hin zum “einfachen Bürger”, der sich ein wenig Prestige in seine Wohnung holen möchte.
Im Grunde zählen die gleichen Parameter wie bei anderen Kunstkäufen auch: So gut wie möglich, so selten wie möglich und im bestbestmöglichen Zustand, dann ist die adelige Provenienz das Sahnehäubchen obendrauf.
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