Ich hatte das eine oder andere Mal das Glück, Gemälde zu einem guten Preis erwerben zu können, weil der Rahmen nicht zum Werk passte und dieses dadurch nicht richtig zur Geltung kam. Aufgabe eines Rahmens ist es, das Kunstwerk zu unterstützen, genauso wie ein Kleid seine Trägerin. Geschmack ändert sich und damit auch so mancher Rahmen um ein Bild.
Zum Beispiel der “Impressionnisten Rahmen”, wie wir ihn heute kennen, ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was die Künstler anstrebten: Nach ihrer Auffassung war es Aufgabe der Rahmen, die Bilder zum Leuchten zu bringen und nicht nur “dekorativer Teil einer oppulent gefüllten Bilderwand zu sein”… “Die Rahmen konnten jede Farbe annehmen, von weiss oder Grau, bis zu Lila oder Rot” 1), wie ein Foto anlässlich der Ausstellung in der Albertina “Wie das Licht auf die Leinwand kam” (Sept. 2009-Feb.2010) zeigt. Anbetracht der Preise, für die die Werke der Impressionisten heute verkauft werden, sind wohl solche einfachen Rahmen nicht mehr “standesgemäss”.
Natürlich ist nicht jeder Rahmen von Bedeutung. Erhaltenswert sind sie aber in der Regel dann, wenn der Künstler selbst die Rahmen für ein Werk angefertigt oder entworfen hat. Anlässlich der Ausstellung “Paul Klee, Leben und Werk” hat das Zentrum Paul Klee, mit Hilfe der Paul Klee-Stiftung der Burgergemeinde Bern, die ursprünglichen Rahmen, die Klee für seine Hinterglasbilder vorgesehen hatte, teilweise restauriert aber meist auf Grund von Fotos rekonstruiert, da die Originalrahmen in den 60er/70er Jahren im damaligen Zeitgeschmack ersetzt wurden. 2)
Kostbarkeit und Herkunft
Die Zusammenarbeit zwischen Künstler und Rahmenmacher war nicht so selten, wobei der Rahmen teurer werden konnte, wie das eigentliche Kunstwerk.Wenn der Originalrahmen noch vorhanden ist, ist das ein grosses Glück. Wie aufwändig seine Herstellung sein kann, zeigt das Video über die traditionsreiche Rahmenmanufaktur und Restaurierungswerkstätte Quebracho im Online Magazin “New Yorker”.
Blogtipp: The Frame Blog
Eine der ausführlichsten Informationsquellen über Rahmen, bietet wohl der Blog “The Frame Blog” der Rahmenexpertin und Restauratorin Lynn Roberts. Akribisch und fundiert schreibt sie über Fakten und Geschichten rund um Rahmen von van Gogh bis Van Dyck und darüber hinaus. Sie wird Ihnen besser als ich “Alles über Rahmen” erzählen können.
1) Albertina, Wandtext, Ausstellung “Wie das Licht auf die Leinwand kam”, S.6.
2) “Paul Klee, Leben und Werk in Bern” Zentrum Paul Klee, Bern, Die Ausstellung geht noch bis 30.3.2014.
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