Einzelausstellung nach 40 Jahren: Georges Braque im Grand Palais

Als 80-Jähriger 1) durfte Georges Braque (1882- 1963) als erster lebender Maler im Pariser Louvre austellen. Mit Picasso, den er 1907 kennelernte, war er Wegbereiter der Moderne. Zusammen entwickelten beide den Kubismus. Einige seiner Ideen, wie die der “Papiers collés”, die Braque auf Basis seiner Papierskulpturen ab 1912 entwickelte,  wurden von Picasso übernommen. Um so erstaunlicher ist es es, dass der “peintre francais par excellence” 1973 die letzte Retrospektive seiner Werke hatte.

Für Henri Bellet, von der Zeitung “Le Monde”, gibt das dafür zwei Gründe: Einerseits das Aufkommen der Amerikanischen Moderne in den 60er Jahren, die einen neuen Trend setzte, anderseits sein Freund Picasso in dessen Schatten, er immer stand.

Die Ausstellung möchte den Künstler sozusagen rehabilitieren, und zeigt die ganze Bandbreite seines Schaffens: Gemälde, Graphik, Skulpturen und Collagen, chronologisch ab 1906. Diesmal wird er nicht mit Picasso verglichen sondern steht für sich. Ausgangspunkt ist seine Zeit mit den “Fauves” und sein Vorbild Paul Cézanne.

Henri Bellet meint: “Man braucht 5 Minuten, um ein Gemälde der amerikanischen Moderne anzusehen, 5 Sekunden, um es zu kaufen. Noch weniger, um es zu verstehen. Aber die die Bilder von Braque, an denen er zuweilen bis zu 10 Jahren malte, erschliessen sich nicht auf den ersten Blick. Der Künstler verdient es, dass man länger hinsieht.”

 

Hier der Bericht von Henri Bellet, Kulturjournalist von der Zeitung “Le Monde”: (En Francais)

 

 

Hier ist der Link zur Retrospektive im Grand Palais. Die Seite bietet zahlreiche zusätzlich Informationen

sowie der sehr kreativ gestaltete Vorspann:

 

Georges Braque : la bande annonce von Rmn-Grand_Palais

 

Weitere Quellen:

Ein Bericht der Ausstellung auf Deutsch von Euronews

1) Gottfreid Sello, Georges Braque, dieser Prüfstein, aus Die Zeit vom 8. November 1963

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