Karl Friedrich Schinkel: Ein Universalgenie besucht München.

Ausstellung in der Hypo-Kulturstiftung vom 1.2.2013-12.5.2013 in München

Alte National Berlin Foto: Wikipedia

Karl Friedrich Schinkel, Gotische Kirche auf einem Felsen am Meer, Öl auf Lwd, 94×140, Alte National Galerie Berlin
Foto: Wikipedia

 

Da Schinkel als junger Architekt kein Auskommen fand, begann er mit der Gestaltung von Bühnenbildern und Kunstgewerbe. Bald jedoch wurde er Hofbaumeister der preussischen Könige. Er war gut vernetzt und Mitglied in zahlreichen internationalen Architekturvereinen und Akademien, die ihm Aufträge in Griechenland für König Otto I und den Zaren auf der Halbinsel Krim einbrachten. Eine ausgezeichnete Kenntnis der Antike und klaren Linien waren seine Markenzeichen. Aber genauso selbstverständlich setzte er die Phantasieportraits gotischer Kathedralen in seinen Gemälden um.

In ihm nur den Architekten zu sehen, wäre zu wenig. Ob Gartenstuhl, Museumsbau, Bühnenbild, feines Kunstgewerbe, Ölbild oder edles Intérieur: Das 1781 in Neuruppin geborene „Allround Talent“ war prägend  für seine Zeit.  Seine Möbel und seine kunstgewerblichen Entwürfe sind selten und heute auf dem Kunstmarkt sehr begehrt. Eines der bekanntesten Ensembles Schinkels ist ein 7-teiliges, Gold gefasstes Ameublement (Möbelgarnitur), das vor Kurzem aus dem deutschen Handel zurück in das Schloss Glienicke fand, wofür es ursprünglich gedacht war. Was Wenige wissen: Neben den luxuriösen Einzelstücken befasste er sich ebenso mit der seriellen Produktion von Möbelstücken zu einem günstigen Preis, wie zum Beispiel Gartenmobliar aus Eisenguss, leicht und schnell herstellbar, als Vorläufer von modernem Design.

Diese Retrosprektive, die im Herbst 2012 in Berlin startete, ist aus mindestens zwei Gründen sehenswert: 1)Eine der letzten umfassenden Präsentationen zum Werk Schinkels  fand 1981 durch die Teilung Deutschlands doppelt oder eben nur zur Hälfte statt. Niemand konnte die Werksschau, die in beiden Teilen Deutschlands zur gleichen Zeit gezeigt wurde, zur Gänze sehen, wie ein Artikel im Spiegel von 1981 berichtete. 2) Das Kupferstichkabinett Berlin hat in Kooperation mit der Hypo-Kulturstiftung in dreijähriger Forschungsarbeit den Nachlass Schinkels mit ca. 5500 Werken bearbeitet und öffentlich zugänglich gemacht: www.smb.museum/schinkel.   Vom Möbelentwurf zur Landschafts- oder Architekturskizze: Ein Blick auf diese Seite lohnt sich auf jeden Fall. Die Erkenntnisse dieses Projekts, das von öffentlicher Hand gefördert wurde, fliessen mit in diese Ausstellung ein.

 

Hier geht’s zur Ausstellung:

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung

Kunsthalle der
Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München

Tel.+ 49 (0) 89 / 22 44 12
Fax+ 49 (0) 89 / 29 16 09 81

www.hypo-kunsthalle.de

 

 

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