Wer war der Künstler, der die Söhne von Marianne Feilchenfeldt Breslauer portraitierte?
Es gibt drei Bücher zu gewinnen!
Zusätzliche Informationen (Gewinnspiel vom 28.9.2015, 16 Uhr und 1.10.2015 23 Uhr) und Teilnahmebedingungen finden Sie am Ende des Posts.
Viel Glück!
Die Geschichte der Fotografin und Galeristin Marianne Feilchenfeldt Breslauer.
Frühe Leidenschaft für Kunst
Mit gerade einmal viereinhalb Jahren begann Marianne Breslauers Leidenschaft für Kunst. Auslöser waren die “Männer mit den Halskrausen” im Frans Hals Museum in Haarlem, die sie stark beeindruckten. Die Kunst war der Tochter aus einem wohlhabenden bürgerlichen Berliner Haushalt schier in die Wiege gelegt: Der Vater, Alfred Breslauer, war ein erfolgreicher Architekt, der Großvater mütterlicherseits, Julius Lessing, war Gründungsdirektor des Kunstgewerbemuseums in Berlin und Mitherausgeber der Zeitschrift “Das Museum”. Mit dem Vater unternahm sie bereits in jungen Jahren zahlreiche Museumsbesuche, im Zuge derer sie eifrig Postkarten sammelte. Bei jeder ihrer zahlreichen späteren Reisen waren Museumsbesuche “Pflicht”.
Gegen den Rat ihrer Mutter brach sie mit 16 die für sie sehr mühsame Schule ab und wollte auf eigenen Beinen stehen. In den noch schwierigen Zeiten nach dem 1. Weltkrieg war es auch üblich, dass Frauen einen Beruf ergriffen. “Irgendetwas mit Kunst” sollte es werden. Im malen und zeichnen war sie jedoch nicht sehr begabt. Bei einem Besuch einer Ausstellung der Fotografin Frieda Riess in der Galerie von Alfred Flechtheim, fand sie ihre Berufung: Sie wurde Fotografin.
Schicksalhafte Begegnung
Mit 19 Jahren begegnete sie auf einem Fest ihren späteren Ehemann, dem um 15 Jahre älteren Kunsthändler und Verleger Walter Feilchenfeldt. Bald verband die beiden eine große Freundschaft, und Marianne ging in der Galerie Paul Cassirer, für die “Feilchen” arbeitete, ein und aus.
Ihre Unabhängigkeit war ihr wichtig und so beschloss sie, ein Jahr in Paris zu leben, um bei dem Fotografen Man Ray zu lernen. Dieser meinte jedoch, er könne nichts für sie tun, denn “sie wüsste schon alles” und “hätte einen ganz eigenen Stil”. Die beiden blieben jedoch in Kontakt, und hin und wieder benutzte Breslauer auch sein Atelier. Prägend für diese Zeit war auch der für sie neue Zugang zu den Impressionisten durch Walter Feilchenfeldt, der regelmässig in Paris zu tun hatte. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin nahm sie eine Stelle bei Ullstein Verlag an.
Unruhige Zeiten
Ab dem Ende der 1920er-Jahre wurden die Zeiten schwieriger. Zahlreiche Freunde von Marianne Breslauer betrachteten wie sie selbst auch die aufkommenden Unruhen als vorübergehend nahmen sie zuerst nicht ernst. Anfang der 1930er spitzte sich die Lage zu: Die junge Fotografin durfte als “Nicht- Arierin” nicht mehr unter ihrem richtigen Namen arbeiten und hätte sich Anneliese Brauer nennen müssen, was für sie nicht in Frage kam. Kunstwerke wurden vom NS-Regime beschlagnahmt. Diejenigen, die konnten, verließen Deutschland. Auch Walter Feilchenfeldt verlegte seine Geschäfte ins Ausland. Das Paar heiratete 1936 in Amsterdam, um sich dann 1939 in der sicheren Schweiz niederzulassen, wo der Kunsthändler als Emigrant allerdings nicht arbeiten durfte. Es waren wirtschaftlich karge Zeiten.
Endlich angekommen – und wieder ein Schnitt
Erst 1947 durfte Feilchenfeldt eine Firma in der Schweiz gründen und wurde nach kurzem Zögern im Schweizer Kunsthandelsverband aufgenommen. Die ersten Erfolge stellten sich bald ein: Er hatte die Gelegenheit, die Sammlung von Altmeisterzeichnungen des Fürsten Franz Josef II von und zu Liechteinstein zu verkaufen. Der Kunsthändler führte mit seiner Frau seine Galerie bis zu seinem plötzlichen Tod 1953. Aus der Not der Situation heraus, entschied sie sich, das Erbe ihres Mannes weiterzuführen und wurde so zur ersten Kunsthändlerin, ein für eine Frau damals unüblicher Beruf. Unterstützung fand sie, besonders in der ersten Zeit bei zahlreichen Freunden unter anderem bei dem Schriftsteller Erich Maria Remarque, aber auch bei Kollegen wie der Galerie Maurice Renou in Paris oder der Galerie Kurt Meissner in Zürich.
Persönliche Verbindungen
Die beiden Schwerpunkte von Marianne Feilchenfeldts Erinnerungen sind zum einen ihre Jugend, zum anderen und vor allem die Begegnung und Verbindung mit Walther Feilchenfeldt, der ihr Leben stark beeinflusste. Man erfährt viel über den Kunsthandel vor und nach dem zweiten Weltkrieg, über bekannte Händlerpersönlichkeiten und über die Schwierigkeiten des Kunsthandels während dieser Zeit.
Zahlreich sind die Begegnungen und Freundschaften mit bekannten Persönlichkeiten: So erzählt Marianne Feilchenfeldt zum Beispiel von einer Begegnung mit der damals noch völlig unbekannten Marlene Dietrich. Walter Feilchenfeldt fördert den Fotografen Erwin Bumenfeld und verhilft ihm zu seiner Bekanntheit. Sie trafen sich mit Max Beckmann in New York und die beiden Söhne des Paares standen Oskar Kokoschka über mehrere Monate in demselben kratzigen Pullover für ein Porträt Modell.1)
Das Buch war nicht für die Öffentlichkeit gedacht
Das Buch basiert auf Interviews, Texten und Vorträgen mit und von Marianne Feilchenfeldt Breslauer. Ursprünglich war es als private Aufzeichnung gedacht, die an ihre Freunde versandt werden sollte. Anlässlich des 100 jährigen Geburtstags ihrer verstorbenen Mutter beschlossen ihre beiden Söhne jedoch, das Buch für die Öffentlichkeit 2009 freizugeben. In 23 Kapiteln voller Erlebnisse, Reiseberichten, Begegnungen und kleinen Anekdoten erzählt Feilchenfeldt Breslauer darin die bewegte Geschichte ihres reichen Lebens. Die einzelnen Personen und Situationen werden bündig, manchmal humorvoll, manchmal trocken charakterisiert, woraus sich wie aus vielen Puzzelteilen das Bild eines großen Ganzen ergibt. Obwohl ihr Leben ein knappes Jahrhundert umspannte, sie sah Kaiser Wilhelm, erlebte beide Weltkriege, ist ihre Geschichte immer ihre persönliche, die sie trotz aller Wirren und schwierigen Umstände ohne Pathos erzählt. Ein wenig schade fand ich, dass sie ihre Erzählung in den 1950er-Jahren enden lässt und die Zeit danach nur kurz umreißt. Ich hätte gerne mehr erfahren. Andererseits legt sie den Fokus auf die wichtigste Zeit ihres Lebens. Sehr schön fand ich die zahlreichen Fotos im Buch, bei denen man einen guten Einblick in ihr fotografisches Könnens bekommt.
Es ist die Geschichte einer anderen Zeit, eines erfüllten, Lebens und einer bemerkenswerten Frau.
1) Kokoschka brauchte sehr lange für dieses Portrait. Und so mussten die Sitzungen, die im Winter auf dem Dachboden begannen, im Sommer in den Keller verlegt werden, wo es kühler war…
Marianne Feilchenfeldt Breslauer
Bilder meines Lebens, Erinnerungen
224 Seiten
mit 40 Fotografien im Duoton
14.5 x 23 cm
Nimbus Verlag, 2012.
broschierte Sonderausgabe
Für die Fotografien von Marianne Breslauer:
Herausgegeben von Kathrin Beer und Christina Feilchenfeldt
Nimbus Verlag
Fotocredits: Titelfoto mit freundlicher Genehmigung des Nimbus Verlages
Es freut mich die Gewinner zu verkünden:
Ich gratuliere den Gewinnern!
Gewinnspiel:
Sie können mir die Antwort mit der Lösung als Kommentar auf Facebook oder im Blog posten Das Gewinnspiel geht vom 28.9. 2015 16 Uhr Uhr bis 1.10. 2015, 23 Uhr. Die Ziehung per Zufallsgenerator unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgt am 2. Oktober, 10 Uhr.
Die Teilnahmebedingungen:
- Das Gewinnspiel beginnt am 28. September 2015 16 Uhr und endet am 30 September 23 Uhr.
- Die Ziehung erfolgt am 1. Oktober 10 Uhr morgens.
- Die Gewinner mit der richtigen Antwort werden per Zufallsgenarator (Random.org) unter Ausschluss der Öffentlichkeit ermittelt.
- Die Gewinner erklären sich damit einverstanden, dass ihr Name am Ende dieses Blogposts für 2 Wochen veröffentlicht wird. (Danach gekürzt)
- Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos.
- Teilnehmen kann man mit der Angabe des Lösungswortes auf der Facebookseite oder in der Kommentarfunktion im Blog.
- Die 3 Gewinner werden schriftlich per e-mail benachrichtigt.
- Voraussetzung ist, dass der Gewinner erreichbar ist, also im Formularfeld des Blogs einen Namen und eine E-Mailadresse Adresse (die nicht veröffentlicht wird) hinterlässt oder, falls dies möglich ist, dieser über den Facebook Account erreicht werden kann. (Wenn der Teilnahmer das Lösungswort auf Facebook gepostet hat)
- Gibt der benachrichtigte Gewinner seine Postadresse für den Versand des Gewinnes nicht bekannt, wird die Ziehung wiederholt und ein neuer Gewinner ermittelt.
- Jeder Teilnehmer kann nur ein Buch gewinnen, selbst wenn er das gesuchte Lösungswort auf dem Blog und auf der Facebookseite postet.
- Es ist keine Barablöse möglich.
- Die Bücher werden per Post versandt.
- Es besteht keine Haftung bei der versandkostenfreien Zusendung des Gewinns per Post.
- Die mit der Teilnahme am Gewinnspiel verbundenen Daten werden nicht zu weiteren Werbezwecken verwendet.
- Die Postanschrift der Gewinner wird nicht veröffentlicht, ist aber zur Sendung des Buches notwendig.
- Nutzer, die sich innerhalb von 2 Wochen nicht auf eine Gewinnbenachrichtigung melden, verlieren den Gewinnanspruch. Danach findet unter den Teilnehmern eine erneute Verlosung statt.
- Kommentare zum Gewinnspiel dürfen keine Beleidigungen, falschen Tatsachen, Wettbewerbs-, Marken oder Urheberrechtsverletzungen enthalten. Ich übernehme keine Haftung für etwaige Rechtsverstöße.
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Mit der Teilnahme akzeptiert man die obigen Teilnahmebedingungen.
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Ein tolles Buch !
Oskar Kokoschka portraitierte die Söhne von Marianne Feilchenfeldt.
Ja, das ist ein gutes Buch 🙂 und die Antwort ist natürlich richtig,
Ich gratuliere der glücklichen Gewinnerin! Das Buch wird in den nächsten Tagen zugestellt!